Kennst du Gotthold Ephraim Lessing?
Jürgen Krätzer
2015
ISBN: 978-3-86397-044-4
Preis: 14,95 €
Jürgen Krätzer eröffnet uns eine neue Sicht auf den Autor. Er war eine faszinierende Persönlichkeit, ein kluger Kopf mit spitzer Zunge und sensiblem Herzen – ein „Freigeist“. Bewusst stellte er sich gegen die damaligen Erwartungen und prangerte die Scheuklappen der Gesellschaft an. Krätzer zeigt dies anhand unkonventioneller Fabeln und Gedichte, seiner Kritiken und Briefe.
Seine Texte, ob von komischer, tragischer oder auch theoretischer Natur, zeugen immer wieder von einem: Er schrieb an gegen die Mauern in den Köpfen, gegen jegliche Art von Unterdrückungund Dogmatismus, warb unablässig für Vernunft und Toleranz. Auch wenn er an den Verhältnissen zu zerbrechen drohte, „sich selbst zu leben“ galt ihm stets mehr als finanzieller Wohlstand. Von den einen geliebt und geschätzt, von den anderen gefürchtet und angegriffen, so lässt sich Lessing am besten beschreiben.
All dem genauer auf den Grund zu gehen, bietet dieses Buch die Gelegenheit. Das Leben Gotthold Ephraim Lessings wird darin ebenso authentisch wie facettenreich nachgezeichnet. Lessing selbst kommt in überlieferten Äußerungen und ausgewählten Werken zu Wort. Neben einzelnen Gedichten und Fabeln, Kritiken und Briefen finden sich auch Auszüge aus Lessings Dramen, so aus "Der junge Gelehrte", "Die Juden", "Minna von Barnhelm", "Emilia Galotti" und "Nathan der Weise".
Seinen Gedanken nachhängend, wird nach dem Lesen die Frage bleiben: Wie aufgeklärt sind wir heute, zweieinhalb Jahrhunderte später?
Rezensionen
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Für Jugendliche sehr geeignet. Ich hätte derlei gern in der Schule gehabt; aber da war die Lessing-Lektüre streng klassisch und klassizistisch, ihn als Zeitgenossen aufzufassen, war völlig unmöglich.
(Christoph Hein)
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Und bietet Lessing nicht heutigen Jugendlichen erstaunliche Identifikationsansätze, wenn dieser – zwar alle Höflichkeitsformen der Anrede des Vaters im 18. Jahrhundert wahrend – zwischen den Zeilen deutlich zum Ausdruck bringt, dass er besser wisse, was für ihn gut sei, denn der Vater?
(C. Kühn, KIBUM)
- Im Vordergrund der Darstellung steht Lessings aufbegehrende Kompromisslosigkeit im Hinblick auf Intoleranz und Unterdrückung der Vernunft ... eine Unangepasstheit, die jugendlichen Wertvorstellungen entsprechen dürfte. [...]
Die Vorführung eines exemplareischen Lebens mit dem zugleich ein Zeitalter beleuchtet wird.
(R. Elstner, ekz)