Katholische Jugendliche im Dritten Reich in der katholischen Provinz:
Grenzen der Gleichschaltung — Drei Beispiele im Bistum Trier
Günter Gehl
ACHTUNG: nur noch Rest-/Mängelexemplare lieferbar! - 2. Aufl. 2010, 266 Seiten
ISBN: 978-3-937601-79-3
Preis: statt 28,00 nur noch 20,00 €
An drei Beispielen von katholischen Jugendlichen aus dem Bistum Trier untersucht Günter Gehl wie sich unter dem Terror des Nationalsozialismus das Gewissen von jungen Menschen regte und im gesellschaftlichen Leben zu behaupten versuchte. Die drei waren einfache Bürger und in keine Widerstandsgruppe eingebunden. Ihnen ging es darum, ihre übernommenen christlichen Ideale und Werte leben und gestalten zu können. Hilfe und Schutz bot ihnen dabei ihre Einbettung ins katholische Milieu, das sich trotz totalitärer Staatsdoktrin ein Eigenleben erhalten hatte. Natürlich fielen die drei mit ihrem Verhalten auf, wurden angezeigt, verfolgt, benachteiligt, ließen sich aber nicht von ihren Einstellungen abbringen. Insofern sind sie, auch wenn der Autor schreibt, dass sie Einzelbeispiele und nicht repräsentativ seien, doch Studienfälle und Vorbilder für das, was derjenige tun kann, der sich nicht einem totalitären System bereitwillig unterwerfen will.
Darüber hinaus bietet das Buch von Günter Gehl einen hervorragenden Einblick in den Forschungsstand über das katholische Milieu in der NS-Zeit, über den gerade in der christlichen Soziallehre heftig diskutierten Widerstandsbegriff und über die Rolle von Kirche und Kirchenvolk im Dritten Reich. Dabei konnte er auch umfangreiches, bisher nicht veröffentlichtes Quellenmaterial aus kirchlichen, staatlichen und privaten Archiven nutzen.
Für Historiker und für alle an deutscher Geschichte Interessierten ein lesenswertes Buch.